Rundreise Tag 7: Adelaide nach Mount Gambier

Dann eben Opossums…

Heute steht wieder eine längere Strecke bevor. Von Adelaide sind es entlang der Küste knapp 500 Kilometer, davon meist auf Landstraßen.

Auch hier ist die Orientierung recht einfach:

Immer der Nase nach
Immer der Nase nach
Ganz schön viel Gegend
Ganz schön viel Gegend

Irgendwo im Nirgendwo läuft ein Schnabeligel über die Straße.

Schnabeligel
Schnabeligel

Wir brauchen ungefähr 30 Sekunden, um aus dem Auto auszusteigen, Fotos zu machen und festzustellen, dass es hier sehr viele Mücken gibt. Durch eine offene Tür sind in dieser Zeit ca. 50 Mücken in unsere Auto „eingestiegen“.
„Die Weiterfahrt verzögert sich aufgrund von Schädlingsbekämpfung um ca. 15 Minuten.“

Wir müssen draußen bleiben
Wir müssen draußen bleiben

Mit einigen kleineren Unterbrechungen und einer etwas größeren Mittagspause sind wir sechseinhalb Stunden unterwegs. Auf den Landstraßen sind meist 110 km/h erlaubt, manchmal 90 oder 100. Viel schneller kann man sowieso nicht fahren, da die Straßen oft nicht sehr gut sind. Viel langsamer muss man auch nicht fahren, denn wenn man mal aus Adelaide raus ist, gibt es nur wenig Verkehr und man muss nur selten auf andere Autos Rücksicht nehmen.

Küste bei Beachport
Küste bei Beachport

Vincent macht das alles wieder ohne Probleme mit, obwohl sein Magen immer noch nicht wieder richtig in Ordnung ist.
Wenn es im zu langweilig wird, erzählt er sich einfach Witze und Geschichten.

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Abends steigen wir im Blue Lake Motel in Mount Gambier ab. Auch hier ein klassisches Motel, nicht modern, aber sauber und günstig. Der Inhaber gibt uns ausführliche Informationen, was wir am Abend und am nächsten Tag machen können. Sein erster Vorschlag: Opossums füttern. Na gut, wenn uns die wilden Tiere Australiens bisher aus dem Weg gegangen sind (ein Känguru haben wir aus der Ferne gesehen, ansonsten nur überfahrene Kangurus und Koalas), dann eben Opossums.

Mit Bananen bewaffnet fahren wir also zum nahegelegenen Umpherston Sinkhole, einer eingestürzten früheren Höhle.

Abendstimmung am Umpherston Sinkhole
Abendstimmung am Umpherston Sinkhole
Umpherston Sinkhole
Umpherston Sinkhole

OK, wie sehen Opossums noch mal aus?
Hier ist was. Hier auch. Und da…

Opossums?
Opossums?

Hm, wollen die uns ihre Ratten als Opossums verkaufen?
Da war doch mal ein berühmtes Opossum im Leipziger Zoo.

Heidi
Heidi

Und dann: Vincent, hast Du ein Opossum gesehen?

Opossum

Opossum
Opossum
Noch ein Opossum
Noch ein Opossum
Frische Banane
Frische Banane

Eigentlich wollten wir uns danach noch eine „Lightshow“ in der Stadt ansehen und hatten uns bei KFC mit Essen versorgt, aber wir waren dann doch zu müde uns sind lieber zum Motel gefahren. Vincent hat es gerade noch geschafft, etwas zu essen, bevor er eingeschlafen ist. Wir zwei haben dann noch bei einer Flasche Rotwein die Aussicht über die Stadt genossen.

Es gibt eine neue Seite zum Thema "Temperatursprünge". Einfach mal reinschauen, sie wird laufend aktualisiert.

Rundreise Tag 6: Kajaktour

Da das Wetter sich gebessert hat, konnten wir heute die Kajak-Tour nachholen, die eigentlich am Sonntag geplant war. Charlie hat uns vorher verlassen, da sie nach Melbourne zurück fliegt und wieder arbeiten muss.

Es war trocken, wolkig und nur leicht windig, also eigentlich recht gute Bedingungen. Die geführten Touren waren bereits ausgebucht, daher sind wir auf eine „Self-guided-tour“ gegangen.
Zuerst ging es in einen kleinen Mangrovenwald:

Anschließend ging es dann in eher offenes Gewässer, denn wir wollten ja die Delfine sehen. Aber leider hat man wohl vergessen, ihnen Bescheid zu sagen, denn wir haben weit und breit keine gesehen. Dadurch war der Ausflug dann nicht ganz so aufregend, wie wir es uns erhofft hatten.

Aufregend wurde es höchstens, als wir auf dem Rückweg gegen das ablaufende Wasser ankämpfen mussten. Die Strömung war zeitweise so stark, dass es, trotz größerer Anstrengungen und sichtbar großer Geschwindigkeit im Wasser, gegenüber dem Ufer mehr rückwärts als vorwärts ging. Wir haben uns dann aber doch noch bis zum Anleger durchgekämpft.

Nach einem Klamottenwechsel sind wir nach Adelaide zum Central Market gefahren, einer schönen Markthalle mit großem Angebot. Gleich am Anfang haben wir gefunden, wonach wir gesucht haben: Ziegenfleisch. Bei uns ist das kaum zu bekommen und wenn doch, dann ist es sehr teuer. Daher suchen wir auf Reisen immer wieder danach, wenn wir eine Möglichkeit haben, selbst zu kochen. Mit 8 Euro pro Kilo war es auch noch sehr günstig, wobei man bedenken muss, dass mehr als die Hälfte Knochen und Fett sind.
Übrigens sind die Restaurant- und Lebensmittelpreise in Australien nach unserer Einschätzung ca. 20-30% höher als in Deutschland.

Nach eineinhalb Stunden im Kochtopf, mit viel Rotwein, frischem Koriander und „geheimen Zutaten“, war das Fleisch hervorragend! Es gibt halt doch noch ein paar Dinge, für die man um die Welt reisen muss.

Rundreise Tag 5: Barossa Valley

Heute stand ein Ausflug ins Barossa Valley, einem bekannten Weinanbaugebiet, auf dem Programm.

Auf der Hinfahrt hat es noch ein wenig geregnet, später blieb es dann trocken und am Nachmittag gab es mehr und mehr Sonnenschein.

Die erste Station war der Para Wirra Park, wo wir einen kleinen Spaziergang gemacht haben. Leider haben sich die ganzen wilden Tiere nicht gezeigt, wenn man mal von zahlreichen sehr penetranten Fliegen absieht.

Para Wirra
Para Wirra

Als wir gerade weiterfahren wollten, gab es einen Alarm für den Rettungshundezug. Ich habe dann ein wenig in der Anfangsphase bei der Koordination unterstützt. In Deutschland war es erst kurz nach drei Uhr, da brauchen manche noch einen extra Weckruf. Der behinderte Junge ist dann kurz darauf gefunden worden.

Charlie hatte dann die gute Idee, zur nahe gelegenen „Whisper Wall“ zu fahren. Dabei handelt es sich um eine Talsperre, die einen ungewöhnlichen Schalleffekt hat. Wenn man am einen Ende der Mauer steht, kann man genau hören, was am 140 m entfernten anderen Ende gesprochen wird.

Whisper Wall
Whisper Wall

Können die Talsperren in Deutschland das auch?

Weiter ging es zur Lavendel-Farm, wo wir uns einen kleinen Imbiss gegönnt haben.

Lavendel-Platter
Lavendel-Platter
Zaungast
Zaungast

Anschließend mussten wir dann natürlich auch eine Weinprobe machen. Die Wahl fiel auf „Kellermeister“ und wir konnten uns nicht verkneifen, von dort eine kleine Auswahl mitzunehmen, obwohl ich mich normalerweise nicht in diesen Preisklassen bewege.  Aber das ist halt Australien.

Barossa-Valley
Barossa-Valley
Barossa-Valley
Barossa-Valley
Barossa-Valley
Barossa-Valley
Barossa-Valley
Barossa-Valley

Abends haben wir dann wieder selbst gekocht, diesmal gab es Lammkeule.

Rundreise Tag 4: Adelaide

Man muss halt damit leben, dass manche Tage nicht so optimal laufen, wie man es sich vorgestellt hat.

Der für heute geplante Kajak-Ausflug wurde aufgrund des schlechten Wetters bereits vor zwei Tagen abgesagt.
Als Frühstück hatten wir einen Tisch für den Brunch in einem Pub reserviert. Die Reservierung hätten wir uns sparen können, denn wir waren fast allein, was bei dem sehr überschaubaren Angebot am „Büffet“ kein Wunder war.

Anschließend sollte es auf einen Markt mit frischen Produkten aus der Region gehen. Der war aber weitgehend „vom Winde verweht“. Immerhin gibt es dort einen schönen Spielplatz und Vincent wäre gerne noch ein wenig länger geblieben.

"Fresh Food Market"
„Fresh Food Market“
Spielplatz - ganz oben!
Spielplatz – ganz oben!

Wir sind dann zum Einkaufen in eine Mall gefahren. Dort habe ich zum ersten Mal an einem Sonntag (und zum ersten Mal auf der Südhalbkugel) bei ALDI eingekauft. Das Prinzip ist ähnlich wie bei uns, auch einige der bekannten ALDI-Eigenmarken gibt es, aber natürlich sieht es eher wie in einem australischen Supermarkt aus als wie in einer deutschen ALDI-Filiale.

Der nächste Programmpunkt sollte die Fahrt mit einem von einer Dampflok gezogenen Zug am Strand entlang sein. Aber, war ja klar, auch dies ist ausgefallen. Da nur wenige Besucher da waren, hatte man schon mittags den Laden zu gemacht.
Immerhin gibt es dort einen schönen Spielplatz…

Vincent hat alles gut durchgehalten und er hat schon wieder richtig Hunger, aber sein Magen ist immer noch nicht wieder ganz in Ordnung.

Neuer Beitrag unter "Einfach schräg": Mit dem Auto durch den Schnapsladen.

Rundreise Tag 3: Swan Hill nach Adelaide

Am Samstag geht es von Swan Hill nach Adelaide.
Die Straßen sind am Anfang nur so breit wie ein Fahrzeug, dazu jeweils rechts und links ein geschotterter Streifen.

Landstraße
Landstraße
Endlose Getreidefelder
Endlose Getreidefelder
Der Murray River bei Tailem Bend
Der Murray River bei Tailem Bend. Da wir eine kleine Abkürzung genommen haben und der Murray eine recht geringe Fließgeschwindigkeit hat (bei Swan Hill 1 km/h), kommt das Wasser, auf dem wir gestern noch mit dem Schaufelraddampfer gefahren sind, erst an dieser Stelle an, wenn wir schon längst wieder in Deutschland sind.

Trotzdem kommen wir sehr gut durch, denn es gibt auf der gut 500 km langen Strecke nur wenig Verkehr. An der Grenze zu South Australia bekommen wir durch die Zeitverschiebung noch eine halbe Stunde „geschenkt“. Später wird die Straße breiter und am Ende zur Autobahn. Dafür zieht es sich in Adelaide noch einmal etwas in die Länge, denn unsere Unterkunft ist auf der entgegengesetzten Seite im Nordwesten, nahe der Semaphore Beach.

Nachdem es in Swan Hill hochsommerlich war, ist das Wetter in Adelaide sehr durchwachsen. Die Temperaturen erreichen kaum 20°, es stürmt und regnet später heftig. Zum Glück haben wir unseren Spaziergang zum Strand vorher noch trocken beendet.
Am Abend nutzen Babette und ich die Möglichkeit, Charlie als Babysitter zu haben und machen einen Ausflug ins Nachtleben von Adelaide.

Rundreise Tag 2: Swan Hill

Zum Frühstück fahren wir ins Spoons Riverside Restaurant, wo man in netter Lage ordentlich essen kann.

Frühstück am Fluss
Frühstück am Fluss

Anschließend fahren wir ein kleines Stück zurück Richtung Süden. Dort haben wir gestern auf der Fahrt gesehen, dass es ein Flying Boat-Museum gibt. Es ist sicherlich allen bekannt, was eine Catalina ist. Am Lake Boga wurden im zweiten Weltkrieg Flugboote gewartet. Hauptstück der Ausstellung ist ein Catalina Flugboot.

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Catalina
Catalina
Original und ...?
Original und …?

Der Hauptgrund für unseren Besuch in Swan Hill ist aber das Pioneer Settlement. Dabei handelt es sich um ein Freilichtmuseum zur australischen Geschichte der Zeit von ca. 1830-1930.  Es gibt zahlreiche alte Gebäude sowie die Möglichkeit zur Kutsch- und Oldtimerfahrt, außerdem eine Fahrt mit dem Schaufelraddampfer auf dem Murray River.

Pioneer Settlement
Pioneer Settlement
Still sitzen!
Still sitzen!
Pferde-Omnibus
Pferde-Omnibus
Apotheke
Apotheke
Feuerwehr
Feuerwehr
Mobile Schule
Mobile Schule
Auf dem Fluss
Auf dem Fluss…
Fahrt mit dem Raddampfer
…mit der MS Pyap.
Michel?
Michel aus …?
Am Abend gibt es Gewitter. Morgen geht es weiter nach Adelaide (voraussichtliche Fahrtzeit 6 Stunden), es soll weiter regnen.

Rundreise Tag 1: Melbourne nach Swan Hill

Unsere Rundreise soll uns nach Norden, also durchs „Hinterland“ nach Adelaide bringen. Dort haben wir vier Nächte, bevor wir entlang der Küste und der Great Ocean Road zurück nach Melbourne fahren.

Vincent hat die Nacht durchgeschlafen. Er ist zwar noch nicht wieder ganz gesund, aber wir glauben, dass wir die Tour starten können. Den Checkout schaffen wir fast bis 10 Uhr und holen dann Charlie ab.

Unser erster Stop ist nach zwei Stunden die Central Deborah Gold Mine in Bendigo.
Die Goldmine war bis in die fünfziger Jahre aktiv und wird jetzt als Besucherbergwerk in Schuss gehalten. Mit einer kleinen Gruppe geht es, ausgestattet mit Helm und Grubenlampe, hinab in 61 m Tiefe.

Im Goldbergwerk
Im Goldbergwerk
Gold im Quartzgestein
Gold im Quartzgestein
Grubenaufzug - eigentlich für 4 Männer
Grubenaufzug – eigentlich für 4 Männer
Goldschürfer bei der Arbeit
Goldschürfer bei der Arbeit

Weiter geht es nach Norden. 183 km Landstraße. Die Anweisung im Navi ist einfach: 183 km geradeaus fahren. Gut zwei Fahrtstunden später sind wir in Swan Hill. Hier war ich 1980 schon einmal, allerdings kann ich mich nicht wirklich an die Details erinnern.
Da es im Süden Australiens in letzter Zeit relativ viel geregnet hat, ist es grüner als gewöhnlich, allerdings gibt es in der Region auch viele Fliegen und Mücken. Das merken wir schon unterwegs bei einer kurzen Pause. Nach weniger als einer Minute flüchten wir uns wieder ins Auto. Wir besorgen uns also erst mal eine neue Dose OFF gegen die Mücken.
Für zwei Nächte wohnen wir im Pioneer Motor Inn, einem klassischen Motel, einfach und günstig.
Vincent hat sich zwischendurch immer mal wieder unwohl gefühlt, aber abends kommt langsam der Hunger zurück. Wir essen im RSL Club, einer Art Reservistenverein, der für gute Portionen zu moderaten Preisen bekannt ist.

Der Appetit kehrt zurück
Der Appetit kehrt zurück