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Rückreise, Rückblick und Ausblick

Auch dieser Urlaub geht langsam, aber sicher dem Ende entgegen. Wir hätten locker noch eine Weile bleiben können, aber nach drei Wochen gibt es dann doch ein paar Dinge aus der Heimat, auf die man sich freuen kann. Das eigene Bett, keine Mücken, weniger Hitze (ja, aber doch nicht unter 20°C im August!), richtiges Brot…

Da der Rückflug wieder ab Punta Cana erfolgt und wir nicht das Risiko eingehen wollen, auf der im besten Fall gut vierstündigen Fahrt irgendwo ein Problem zu bekommen, haben wir für die letzte Nacht ein Hotel in Flughafennähe gebucht und fahren schon am Donnerstag los.
Ich war ja schon in fast allen Ecken des Landes, nur nicht im Südosten. Auf diesem Weg kommen wir also erstmals nach Bavaro, wo inzwischen der Großteil des Tourismus stattfindet. Um von American Express noch den „Zuschuss“ von 200 Euro zu bekommen, musste die Übernachtung mehr als 200 Euro kosten und so hatten wir ein „Preferred Club“-Zimmer im „Dreams Royal Beach Punta Cana“ (für 270 Euro). Das Hotel gehört sicherlich zur Oberklasse, aber wir waren uns doch ziemlich sicher, dass wir dort keine zwei Wochen oder noch länger verbringen wollten. Natürlich sind wir nach den anderen Unterkünften in diesem Urlaub sehr verwöhnt und eine einzelne Nacht gibt keinen umfassenden Einblick, aber es war trotzdem zu viel, was gestört hat.
Die Anlage ist sehr kompakt, was zwar dafür sorgt, dass die Wege nicht allzu lang sind, aber gleichzeitig fühlt man sich schon ziemlich eingeengt. Am Pool hat man die (vor allem dominikanischen, amerikanischen und deutschen) Touristen, die man nicht braucht. Das Personal im Restaurant war eher überheblich und oberflächlich. Am Strand hat es nicht mal eine Minute gedauert, bis uns jemand einen Parasailingflug verkaufen wollte. Unser spezielles Problem war die Klimaanlage im Zimmer. Als wir angekommen sind, stand sie auf 22°, Temperatur im Zimmer nach Thermostat 20° und tatsächlich gemessen waren es 17° – bei 34° Außentemperatur. Auch nachdem wir die Einstellung auf 25° angehoben haben, war es nach unserem ersten Rundgang kaum mehr. Wir haben es dann dem Hotel gemeldet und man versprach uns, es umgehend beheben zu lassen. Aber auch nach dem Abendessen war es noch eisig kalt. Ich habe dann auf „Heizung“ umgeschaltet, was uns bis zum nächsten Morgen immerhin 21° gebracht hat.
Der Strand ist recht schön, leider um diese Jahreszeit mit vielen Algen, vor denen eine große Barriere schützt. Das Wasser ist dadurch aber eher bräunlich als blau. Angeblich ist das nur ca. einen Monat im Sommer der Fall.

Hotelpool
Strand von Bavaro

Der Rückflug fand dann mit der neuen „Eurowings Discover“ statt. Freundlicherweise hatten sie uns schon vor einiger Zeit in die Businessclass umgebucht. Warum weiß ich auch nicht so genau, aber wir haben uns nicht dagegen gewehrt.

Eurowings Discover Business Class
Bye bye…
Frankfurt – Echt jetzt? 17°C?
Noch mal zum Vergleich: Cabrera, 31°C 😉

Und wie geht es weiter?

Am letzten Mittwoch haben wir Renato getroffen, den wir schon lange kennen und der in der Gegend schon viele tolle Häuser gebaut hat und dem auch das schon erwähnte Grundstück gehört. Mit ihm sind wir dann doch noch mal zum Thema Immobilien ins Gespräch gekommen. Er sucht gerade jemanden, der mit ihm zusammen ein Haus finanziert, das er auf der „Hacienda Magic Spot“ bauen möchte.
Um das weiter zu besprechen sind wir abends gleich noch zusammen im Babunuco essen gegangen und haben uns am nächsten Morgen vor der Abfahrt nach Punta Cana mit ihm auf dem Grundstück getroffen.
Für seine ursprüngliche Idee hat er schon ein Modell. Zufall? Das Layout mit dem Pool, der in der Mitte bis ins Haus geht, entspricht genau dem, was wir uns auch schon mal zusammenphantasiert haben.
Das Haus soll bis zum nächsten Sommer fertig sein und kann selbst genutzt und ansonsten vermietet werden.
In den letzten Tagen haben wir dann gemeinsam den Entwurf verfeinert. Geplant sind jetzt ein Masterbedroom und zwei kleinere Schlafzimmer im Erdgeschoß sowie zwei Master und ein Spa im Obergeschoß. Grundfläche 230+90 m2, Pool 90 m2 auf einem 1000 m2-Grundstück. 100% Solarstrom und Solarwarmwasser. 5 Minuten bis zu Hauptstraße und Supermarkt in Abreu, 15 Minuten bis zur Playa Caleton, 25 Minuten bis zur Playa La Entrada.

So ungefähr könnte es aussehen
Von oben. Das Innenleben wird gerade verfeinert. Die obere Etage wird noch um die zwei Zimmer erweitert und dadurch deutlich größer ausfallen.
Hier noch mal die Aussicht

Die Entscheidung ist so gut wie gefallen. Buchbar ab September 2022! 🙂

Entspannung (Teil 2)

Samstag sind wir noch mal kurz an der Playa Caleton, dann in Rio San Juan bei der Bank und Eis essen und auf dem Rückweg schauen wir erst bei Seo vorbei und dann bei Meri, um uns ein Schwein für das Spanferkelessen am Sonntag auszusuchen. Seo bewacht zwei Häuser bei Renato in der „Hacienda Magic Spot“ https://www.atlantis-worlds.net/hacienda-magic-spot.html Wenn man von hier auf die Küste schaut, könnte man doch immer wieder auf den Gedanken kommen, noch mal ein Haus in der Dominikanischen Republik zu haben…

Grundstück im Grünen mit Meerblick – und was für einer! (Auch wenn der auf dem Foto leider nicht so gut zu erkennen ist.)

Sonntag lassen wir den Strand mal lieber aus. Dafür haben wir abends unsere kleine Party mit Spanferkel geplant.
Seo hat schon morgens „den Grill angeworfen“:

Nach ca. 7 Stunden Grillzeit ist das Schwein fertig.

Zu so einem Abend gehört natürlich auch eine Runde Domino. Seo und ich haben einen 0:2 Rückstand ausgeglichen und mit 3:2 gewonnen!

Obwohl wir wieder großzügig überall verteilt haben, blieben noch genug Reste für ein schönes Abendessen am nächsten Tag übrig:

Übrigens sollte man nachts nicht im Dunkeln durch das Haus laufen, sonst sieht man vielleicht nicht, wer da sonst noch so unterwegs ist:

Nach meiner Recherche im Internet bin ich aber zu dem Ergebnis gekommen, dass dies ein Geißelskorpion (Thelyphonida) ist und somit ein Spinnentier und kein Skorpion. Nicht wirklich gefährlich, aber er kann zur Abwehr ein Essigsäure-Sekret verspritzen. Hat dieser zum Glück nicht gemacht. Geißelskorpione – Wikipedia

Dienstag ist das Wetter morgens nass und stürmisch. Als es gegen Mittag langsam besser wird, fahren wir noch mal an die Playa Caleton. Diesmal ist es aber anders als gewohnt. Da das Wetter diesmal aus Westen kommt, laufen große Wellen in die kleine Bucht. Das Wasser ist sehr unruhig und hat einiges an Dreck angespült. Das Baden ist also ausnahmsweise nicht so toll. Trotzdem kann man wie immer gut essen…

Selten: Wellen am Caleton
Regelmäßig: Essen nur wenige Schritte vom Meer entfernt

Entspannung (Teil 1)

Die nächsten Tage wechseln zwischen Pool- und Strandtag.

Für Montag war der nächste Sturm angesagt, „Grace“. Wir haben dann den Tag überwiegend zu Hause verbracht und auf den großen Regen gewartet, aber er kamen nur einzelne Schauer. „Grace“ ist südlich der Insel vorbeigezogen und war auch nicht so stark, wie ursprünglich erwartet. Leider bedeutet der südliche Kurs, dass das Gebiet in Haiti, in dem es am Samstag das starke Erdbeben gegeben hatte, jetzt auch noch viel Regen abbekommt.
Im Verlauf der Woche gibt es immer mal wieder kleine und große Schauer, aber damit kann man sehr gut leben. Kalt wird es sowieso nicht, tagsüber sind es 30-32°, nachts um die 25°C.
Nachmittags schauen wir bei einem ehemaligen Kollegen von mir vorbei, den ich vor 20 Jahren mal mit hierhin genommen habe und der jetzt schon lange Zeit hier wohnt.
Abends gibt es, natürlich, Reste vom Vortag. Es sind ja noch locker 20 Portionen Sancocho übrig.
Außerdem muss dringend am Blog geschrieben werden…

Etwas ärgerlich ist am Dienstag der Besuch unserer Vermieterin, die anscheinend von der Putzfrau von unserem Sancocho-Event gehört hatte und der Meinung war, dass sie ja nicht wissen konnte, dass Gäste aus Deutschland hier so viele Leute kennen und diese dann auch noch einladen. Das ist halt der Nachteil an einer Gated Community. Es scheint da auch noch persönliche Befindlichkeiten zwischen einzelnen Beteiligten zu geben. Sie bietet uns sogar an, bei voller Kostenerstattung wieder auszuziehen. Darauf wollen wir uns aber nicht einlassen. Wir einigen uns darauf, dass 10 Leute noch in Ordnung wären, womit wir zur Not hinkommen. Unsere Spanferkelparty soll sowieso bei dem Kollegen stattfinden und für den Rest sollte es reichen. Wir hoffen nur, dass das jetzt nicht der Anfang von endlosen Querelen ist (zum Glück ist das dann nicht der Fall). Ob das bedeutet, dass wir für den nächsten Urlaub wieder etwas neues suchen müssen, müssen wir mal abwarten. Die Villa ist nicht in allen Details perfekt, aber gerade die Lage und die Aussicht sind kaum noch zu übertreffen.

Hier noch ein paar Eindrücke von der Villa:

Aussicht tagsüber…
…zum Sonnenaufgang…
…bei Nacht…
…bei Vollmond…
…und bei Stromausfall!
Schlaraffenland: Jeden Tag Avocados vom eigenen Baum. Kein Vergleich mit den Dingern, die einem in Deutschland als Avocado verkauft werden.

Danach ist dann die Playa Caleton dran. Für mich in der Summe der schönste Strand, den ich weltweit kenne. Nicht ganz so atemberaubend wie die Playa El Valle und nicht ganz so spektakulär wie das Abendessen im Jimbaran Beach auf Bali, aber wenn man alles zusammennimmt, kaum zu schlagen.
Das Wasser ist sauber, 29°C warm und die kleine Bucht ist so geschützt, dass man immer baden kann. Es gibt viele Schattenplätze und für wenig Geld lässt man sich frischen Fisch braten, eine Pina Colada in der ganzen Ananas oder eine Coco Loco in der ganzen Kokosnuss an einem Tisch servieren, der einem direkt auf den Strand gestellt wird. Das ganze dann in nur 15 Minuten gut von unserer Villa aus zu erreichen.

Playa Caleton

Am Freitagabend gehen wir vier dann ins El Babunuco. Das Restaurant liegt sehr versteckt in einem großen, sagen wir mal „Schuppen“ mit Wellblechdach und Schotterboden. Tische und Stühle sind grob aus Holzbrettern zusammengezimmert. Die Zigarrenmanufaktur, die vor ein paar Jahren noch auf zwei Tischen im Restaurant stattfand, ist inzwischen auf die andere Straßenseite in ein eigenes Gebäude umgezogen.
Es gibt keine Speisekarte, sondern es wird halt gesagt, was gerade im Angebot ist. Das Essen ist immer sehr gut.

Hungrig im Babunuco
Die Portion hat noch für das nächste Mittagessen gereicht!

Später wollen wir noch irgendwo hin, wo ein wenig was los ist und landen schließlich in Abreu im/am Colmado Perez. Eigentlich ein Tante-Emma-Laden, aber abends auch einer der wenigen noch verbliebenen Treffpunkte. Getränke von Cola über Bier bis zum Rum kauft man flaschenweise, dazu gibt es Becher mit Eiswürfeln. Da Anna-Maria ganz in der Nähe wohnt, rufen wir sie auch gleich noch mal dazu. Vincent ist müde, aber dafür haben wir bisher immer eine Lösung gefunden (s.u.).

Kind schläft!

Dominikanischer Sonntag

Kurz ein paar Sachen besorgen, dann an den Strand und später den Tag am Pool und bei einem Abendessen mit Freunden ausklingen lassen. Klingt nach einem Plan. In der Praxis sieht das dann so aus:
Am Vorabend hatten wir mit unserer Bekannten Anna-Maria beschlossen, dass wir abends Sancocho machen wollen. Sancocho ist ein Eintopf und gehört zu den dominikanischen Nationalgerichten. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er mit einer Vielzahl landestypsicher Gemüsesorten und bis zu sieben Fleischsorten zubereitet wird. Dadurch ergibt sich, dass das kein Essen ist, welches man mal für eine kleine Familie kocht, sondern dass es sich nur lohnt, wenn man eine größere Anzahl an Mitessern hat. Der Plan war, einen Eintopf für 15 Personen zu kochen. Man weiß ja nie. Anna-Maria hat zugesagt, die Zutaten zu besorgen und um 17 Uhr zum Kochen zu uns zu kommen.

Um 10 Uhr fahren wir erst mal nach Abreu, um Pablo anzuholen, der ab heute bei uns sein wird. Danach müssen wir wieder zur Villa zurück, um das Fleisch, das Anna-Maria besorgt hat (3 Hühner und ein paar Kilo Schweinefleisch), in unserem Kühlschrank zu deponieren. Danach fahren wir in den Supermarkt, um ein paar Sachen zu besorgen. Leider finden wir auch in den nächsten fünf Läden die Wäscheleine, die in unserer Villa fehlt, nicht. Als wir am Strand ankommen, ist es schon 12 Uhr.

Sonntags am Strand

Der Sonntag ist auch für die Dominikaner der klassische Strandtag. Wir sind daher schon vor vielen Jahren dazu übergegangen, nicht mehr defensiv nach einer ruhigen Ecke zu suchen, sondern uns offensiv in Getümmel zu stürzen. Die Playa in La Entrada war dafür am besten geeignet. Man kann mit dem Auto samt Kühlbox, Stühlen, Dominotisch und was auch immer bis an den Strand fahren. Alles, was dann noch fehlt, kann man dort bekommen. Musik gibt es gratis aus verschiedenen Autos. An die Mischung muss man sich halt gewöhnen.
Was wir an diesem Tag vorfinden, haben wir aber nicht erwartet. Irgendwer muss überall erzählt habe, dass so ein Sonntag am Strand eine sehr lustige Sache ist und jetzt kommen alle hier her. Alle. Es stehen mindestens 50 Reise-, Schul- und sonstige Busse dort, der restliche befahrbare Platz ist mit Autos weitgehend belegt. Wo vor drei Jahren vielleicht 200 Leute waren, tummeln sich jetzt mindestens 2000.

Wir haben dann immerhin noch einen Platz im Schatten gefunden und uns Tisch, Stühle und etwas zu essen kommen lassen. Trotz vieler Algen aufgrund des stürmischen Wetters in den letzten Tagen gab es einige Stellen, an denen man gut baden konnte und wo Vincent die schönen Wellen genossen hat.

Irgendwann zogen ziemlich schnell dunkle Wolken auf und wenn wir nicht noch auf die Rechnung hätten warten müssen, hätten wir es – anders als die meisten anderen – noch trocken ins Auto geschafft.

After-Beach-Party

Ebenso traditionell wie der Strandrummel am Sonntag ist für uns die „After-Beach-Party“ am Sonntag. Ohne viel Vorbereitung einfach ein paar Leuten Bescheid sagen, dass es Essen und Trinken gibt und abwarten, wer kommt.

Diesmal war ja Sancocho geplant. Wie so ein Eintopf zu Stande kommt, will ich hier etwas ausführlicher schildern.

Das Fleisch war ja schon da. Für die übrigen Zutaten sind Anna-Maria und Pablo um 15 Uhr nach Cabrera zum Gemüsehändler gefahren. Eine gute Stunde später konnte ich sie mit den Einkäufen und einem XXXL-Topf (nach meiner Berechnung ca. 25 Liter) einsammeln. Zuerst mussten wir aber noch zu Anna-Maria fahren und in ihrem Garten eine halbe Staude Kochbananen ernten, was an einem Abhang mit 45° Neigung ziemlich sportlich ist. Auf die Brotfrucht mussten wir diesmal verzichten, da gerade niemand zu finden war, der sie vom Baum holen konnte. Ansonsten war aber so ziemlich alles da, was man braucht, ich aber zum Teil weder auf deutsch noch auf spanisch benennen kann. Kochbananen, Yukka, Yautia („Goldnarbe“?), Jamswurzel und ich weiß nicht was.

Nach der Ernteaktion sind wir also zurück zur Villa gefahren und haben auf dem Weg noch eine Freundin von Pablo abgeholt. Zusammen mit Anna-Marias Tochter Diani und Babette konnten sich die vier Frauen also um ca. 17:30 Uhr schon mal um das Gemüse kümmern. Weitere Unterstützung kam dann in Form der Mutter von Anna-Marias Freund, die dann noch ihre Tochter und ihren jüngeren Sohn mitbrachte. Zusammen mit Anna-Marias kleinster Tochter und Seo, meinem früheren Angestellten, kamen wir somit auf 13 Personen (also ziemlich nah an den geplanten 15).

Das Gemüse muss geschält werden und die Hühner (Suppenhuhn wäre jetzt eine Beleidigung für „Gallina Criolla“) werden vorgekocht.

Um ca. 18:00 stellt sich zum ersten Mal die Frage, wo der riesige Topf zum Einsatz kommen soll. Auf 4 der 6 Flammen des Gasherds oder auf dem Grill im Garten (für den noch das Brennholz fehlt)? Da gerade wieder eine Regenwolke naht, fällt die Entscheidung für die Küche.

18:30 Uhr: In der Küche steigt die Temperatur auf über 40°C. Die Regenwolke ist weg. Seo versichert, dass es über Brennholz schneller geht als auf Gas.


18:35: Wir fahren zu dem Typ „gleich hier vorne“, der normalerweise Schweine grillt und daher immer Brennholz hat.
Kurzer Exkurs zum Thema Brennholz: Das einzig wahre Brennholz ist das „Pinion“ (bestimmt falsch geschrieben). Das sind die Bäume, die genutzt werden, um Weidezäune zu setzen. Man nimmt Äste des Baums und schlägt sie ein, befestigt den Stacheldraht daran und dann werden diese Äste weiter wachsen, einen dicken Stamm entwickeln und oben mit neuen Ästen austreiben, aus denen man neue Zaunpfähle machen kann. Das Holz aus diesen Stämmen ist sehr hart und brennt sehr gut. Nur damit kann man ein anständiges Spanferkel grillen.
18:45: Der Typ ist nicht da. Vielleicht ein Stück weiter bei seiner Mutter.
Auch nichts. Wir fahren noch etwas weiter, Seo hat noch eine Idee, etwas weiter die Straße hoch. Ebenfalls nichts. Aber der Nachbar. Der ist zwar nicht da, aber er hat Brennholz. Seo lässt über den Sohn des Mannes schöne Grüße ausrichten und kommt mit einer Ladung Brennholz auf der Schulter zurück.
Auf dem Rückweg kommen wir an einem Colmado (Kiosk/Tante-Emma-Laden) vorbei und entscheiden, noch etwas Bier zu holen. Der Besitzer des Brennholzes ist auch da und freut sich darüber, ein Bier ausgegeben zu bekommen.
19:10: Mit viel Anzünder wird das Holz zum Brennen gebracht. Der große Topf steht noch auf dem Gasherd.
19:30: Das Essen sollte eigentlich seit einer halben Stunde fertig sein. Der große Topf zieht auf das Holzfeuer um.
Im weiteren Verlauf des Abends rührt jeder, der daran vorbeikommt, mal ordentlich den Topf um.

20:30: Ich stelle die Theorie auf, dass die Hälfte der Leute betrunken sind, bis das Essen fertig ist und die andere Hälfte bereits schläft.

21:00: Es fehlen Suppenwürfel. Ohne die geht nichts. Also wird jemand mit dem Motorrad zum Colmado geschickt, um Suppenwürfel zu holen. Die gehören zum Glück zur Standardausstattung und sind überall fast rund um die Uhr zu bekommen.
21:15: Fast fertig

21:30: Nur noch einen kleinen Moment
21:45: Es gibt Sancocho!
Die Menge war doch mehr als genug. Der Wachmann hat noch eine Portion abbekommen, ebenso die Putzfrau für sich und ihre Familie. Und unsere Gäste haben noch alle verfügbaren Vorratsdosen mit Eintopf mitbekommen. Und wir haben am nächsten Tag noch mal davon gegessen. Danach war immer noch etwas da. Es war also doch eher etwas für 40-50 Personen als für 15.

So ein Tag ist ein gutes Beispiel dafür, was so besonders ist an diesem Land. Es gibt viel zu kritisieren, aber es ist auch kaum irgendwo so einfach, spontan zusammenzukommen und eine gute Zeit zusammen mit anderen Leuten zu haben.

Las Terrenas und Umgebung

Der nächste Tag beginnt regnerisch, was uns den Tag ruhig angehen lässt und mir Zeit gibt, den Blog der letzten Tage fertigzustellen.

Am Nachmittag kommt die Sonne raus und wir machen einen Spaziergang entlang der „Playa Popy“ zur „Punta Popy“ und nehmen dort ein kurzes Bad im Meer.

Abends essen wir ganz passabel in einem der Restaurants (O Grill), die wir vom Strand aus gesehen haben.

Freitag fahren wir zur Playa El Valle. Die Fahrt führt in ca. 75 Minuten mit vielen Kurven durch die Berge nach Samana Stadt und von dort aus wieder zurück an die Nordküste. Für Vincents Magen ist das leider wieder etwas zu viel und wir müssen kurz vor dem Ziel einen Notstop einlegen. Bei dem Blick auf den Strand und dem anschließenden Bad ist das aber schnell wieder vergessen. Der Strand ist unglaublich schön: Rechts und links von hohen, dicht grün bewachsenen Bergen eingerahmt, fast eineinhalb Kilometer feiner Sand, kaum Müll und Dreck und schöne Wellen. In der Summe waren außer uns vielleicht 20 Leute dort. Es gibt viele Schattenplätze und man bekommt auch Pina Colada und andere Getränke sowie Essen (was allerdings relativ teuer und nicht sehr gut war). Christoph Columbus ist zwei mal hier vorbeigekommen und ich kann mir nicht vorstellen, dass er hier nicht geankert hat, um eine Runde zu baden.

An diesem Abend gehen wir wieder in Las Terrenas essen, diesmal nicht im O, sondern im XO (was allerdings Zufall ist). Hier sind sowohl das Essen (Tapas) wie auch die Getränke wirklich gut. Rund 120 Euro sind zwar ein stattlicher Preis, aber es war sehr schön dort direkt am Strand.

Zum Abschied noch zwei Fotos aus unserem Hotel mit einem der Pools und dem „Schwesterschiff A“.

La Romana nach Las Terrenas

Was gibt es besseres, den Abschied zu erleichtern, als schlechtes Wetter. Hier hat Fred geholfen. Fred sollte noch vor Erreichen der dominikanischen Republik zum Tropensturm hochgestuft werden. Das hat zwar nicht ganz gereicht, aber es gab trotzdem reichlich Regen und Wind.

Stürmische Aussichten

Beim Checkout gibt es leider ein Problem mit angeblich genutzten Artikeln aus der Minibar, immerhin geht es um 125 Dollar. Abgesehen davon, dass wir ganz sicher nichts davon genommen haben, war auch Bier dabei, was ich auch im Schlaf nicht anfassen würde. Es wurde dann das Zimmermädchen befragt und wir mussten über eine halbe Stunde warten. Das Zimmermädchen hat behauptet, dass die Dinge wirklich gefehlt hätten. Für mich bleibt es die wahrscheinlichste Erklärung, dass sie die falsche Zimmernummer notiert hat. Ich habe dann auf einem Notizzettel eine Erklärung abgegeben, dass wir nichts genommen haben und damit war das erledigt. So etwas habe ich noch nie erlebt und dass es gerade in so einem Hotel passiert, hinterlässt leider einen negativen Beigeschmack.
Nach fünf Nächten im Casa de Campo geht es also weiter nach Las Terrenas auf der Halbinsel Samana an der Nordküste. Die Fahrt dahin wird durch ein paar auf der Straße liegende Bäumen und Strommasten behindert, verläuft aber ohne größere Probleme.

Mittags gibt es typisch dominikanisches Streetfood: Chicharon de puerco (frittierte Schweineschwarte) mit gebratenen, reifen Kochbananen und Süßkartoffeln. Auch nicht gesund, aber lecker. Für Vincent war es leider etwas zu viel Fett…

Erster Blick auf Las Terrenas

Unser Hotel „Puerto Plaza“ in Las Terrenas ist sehr cool, gebaut im Stil zweier Schiffe. Wir haben eine Wohnung mit riesigem Wohnzimmer, drei Bädern und zwei Schlafzimmern auf zwei Ebenen ganz oben „im Schiff“. Vom Balkon aus hat man Blick auf den Strand und das Meer, die direkt auf der anderen Straßenseite beginnen.

Wir nutzen eine Regenpause und laufen in den nächsten Supermarkt, um uns mit ein paar Kleinigkeiten für das Abendessen zu versorgen. Ansonsten ist das eine gute Gelegenheit, um endlich mal den Blog für die ersten Tage fertigzustellen.

Altos de Chavon

Zum Casa de Campo gehört auch das „Künstlerdorf“ Altos de Chavon. Es soll ein typisch europäisches Dorf aus dem 16. Jahrhundert darstellen (wie es sich Amerikaner vorstellen), sehr schön gemacht und ungefähr so authentisch wie Disneyland.
Auf der Bühne des Amphitheaters standen vor Vincent auch schon viele andere Superstars, zum Beispiel Sting, Santana, Frank Sinatra, Elton John, Julio Iglesias und Enrique Iglesias. Leider findet dort coronabedingt derzeit nicht viel statt.

Vincent auf großer Bühne
Altos de Chavon – Hoch über dem Chavon