Man muss halt damit leben, dass manche Tage nicht so optimal laufen, wie man es sich vorgestellt hat.
Der für heute geplante Kajak-Ausflug wurde aufgrund des schlechten Wetters bereits vor zwei Tagen abgesagt.
Als Frühstück hatten wir einen Tisch für den Brunch in einem Pub reserviert. Die Reservierung hätten wir uns sparen können, denn wir waren fast allein, was bei dem sehr überschaubaren Angebot am „Büffet“ kein Wunder war.
Anschließend sollte es auf einen Markt mit frischen Produkten aus der Region gehen. Der war aber weitgehend „vom Winde verweht“. Immerhin gibt es dort einen schönen Spielplatz und Vincent wäre gerne noch ein wenig länger geblieben.
„Fresh Food Market“Spielplatz – ganz oben!
Wir sind dann zum Einkaufen in eine Mall gefahren. Dort habe ich zum ersten Mal an einem Sonntag (und zum ersten Mal auf der Südhalbkugel) bei ALDI eingekauft. Das Prinzip ist ähnlich wie bei uns, auch einige der bekannten ALDI-Eigenmarken gibt es, aber natürlich sieht es eher wie in einem australischen Supermarkt aus als wie in einer deutschen ALDI-Filiale.
Der nächste Programmpunkt sollte die Fahrt mit einem von einer Dampflok gezogenen Zug am Strand entlang sein. Aber, war ja klar, auch dies ist ausgefallen. Da nur wenige Besucher da waren, hatte man schon mittags den Laden zu gemacht.
Immerhin gibt es dort einen schönen Spielplatz…
Vincent hat alles gut durchgehalten und er hat schon wieder richtig Hunger, aber sein Magen ist immer noch nicht wieder ganz in Ordnung.
Am Samstag geht es von Swan Hill nach Adelaide.
Die Straßen sind am Anfang nur so breit wie ein Fahrzeug, dazu jeweils rechts und links ein geschotterter Streifen.
LandstraßeEndlose GetreidefelderDer Murray River bei Tailem Bend. Da wir eine kleine Abkürzung genommen haben und der Murray eine recht geringe Fließgeschwindigkeit hat (bei Swan Hill 1 km/h), kommt das Wasser, auf dem wir gestern noch mit dem Schaufelraddampfer gefahren sind, erst an dieser Stelle an, wenn wir schon längst wieder in Deutschland sind.
Trotzdem kommen wir sehr gut durch, denn es gibt auf der gut 500 km langen Strecke nur wenig Verkehr. An der Grenze zu South Australia bekommen wir durch die Zeitverschiebung noch eine halbe Stunde „geschenkt“. Später wird die Straße breiter und am Ende zur Autobahn. Dafür zieht es sich in Adelaide noch einmal etwas in die Länge, denn unsere Unterkunft ist auf der entgegengesetzten Seite im Nordwesten, nahe der Semaphore Beach.
Nachdem es in Swan Hill hochsommerlich war, ist das Wetter in Adelaide sehr durchwachsen. Die Temperaturen erreichen kaum 20°, es stürmt und regnet später heftig. Zum Glück haben wir unseren Spaziergang zum Strand vorher noch trocken beendet.
Am Abend nutzen Babette und ich die Möglichkeit, Charlie als Babysitter zu haben und machen einen Ausflug ins Nachtleben von Adelaide.
Zum Frühstück fahren wir ins Spoons Riverside Restaurant, wo man in netter Lage ordentlich essen kann.
Frühstück am Fluss
Anschließend fahren wir ein kleines Stück zurück Richtung Süden. Dort haben wir gestern auf der Fahrt gesehen, dass es ein Flying Boat-Museum gibt. Es ist sicherlich allen bekannt, was eine Catalina ist. Am Lake Boga wurden im zweiten Weltkrieg Flugboote gewartet. Hauptstück der Ausstellung ist ein Catalina Flugboot.
CatalinaOriginal und …?
Der Hauptgrund für unseren Besuch in Swan Hill ist aber das Pioneer Settlement. Dabei handelt es sich um ein Freilichtmuseum zur australischen Geschichte der Zeit von ca. 1830-1930. Es gibt zahlreiche alte Gebäude sowie die Möglichkeit zur Kutsch- und Oldtimerfahrt, außerdem eine Fahrt mit dem Schaufelraddampfer auf dem Murray River.
Pioneer SettlementStill sitzen!Pferde-OmnibusApothekeFeuerwehrMobile SchuleAuf dem Fluss……mit der MS Pyap.Michel aus …?
Am Abend gibt es Gewitter. Morgen geht es weiter nach Adelaide (voraussichtliche Fahrtzeit 6 Stunden), es soll weiter regnen.
Unsere Rundreise soll uns nach Norden, also durchs „Hinterland“ nach Adelaide bringen. Dort haben wir vier Nächte, bevor wir entlang der Küste und der Great Ocean Road zurück nach Melbourne fahren.
Vincent hat die Nacht durchgeschlafen. Er ist zwar noch nicht wieder ganz gesund, aber wir glauben, dass wir die Tour starten können. Den Checkout schaffen wir fast bis 10 Uhr und holen dann Charlie ab.
Unser erster Stop ist nach zwei Stunden die Central Deborah Gold Mine in Bendigo.
Die Goldmine war bis in die fünfziger Jahre aktiv und wird jetzt als Besucherbergwerk in Schuss gehalten. Mit einer kleinen Gruppe geht es, ausgestattet mit Helm und Grubenlampe, hinab in 61 m Tiefe.
Im GoldbergwerkGold im QuartzgesteinGrubenaufzug – eigentlich für 4 MännerGoldschürfer bei der Arbeit
Weiter geht es nach Norden. 183 km Landstraße. Die Anweisung im Navi ist einfach: 183 km geradeaus fahren. Gut zwei Fahrtstunden später sind wir in Swan Hill. Hier war ich 1980 schon einmal, allerdings kann ich mich nicht wirklich an die Details erinnern.
Da es im Süden Australiens in letzter Zeit relativ viel geregnet hat, ist es grüner als gewöhnlich, allerdings gibt es in der Region auch viele Fliegen und Mücken. Das merken wir schon unterwegs bei einer kurzen Pause. Nach weniger als einer Minute flüchten wir uns wieder ins Auto. Wir besorgen uns also erst mal eine neue Dose OFF gegen die Mücken.
Für zwei Nächte wohnen wir im Pioneer Motor Inn, einem klassischen Motel, einfach und günstig.
Vincent hat sich zwischendurch immer mal wieder unwohl gefühlt, aber abends kommt langsam der Hunger zurück. Wir essen im RSL Club, einer Art Reservistenverein, der für gute Portionen zu moderaten Preisen bekannt ist.
Auch die Tatsache, dass unsere Abreise erst am Abend ist, ist für das Hotel kein Problem: Checkout aus dem Zimmer bis 14 Uhr, alles andere steht weiterhin zur Verfügung und bevor wir um 20:30 Uhr zum Flughafen gefahren werden, können wir in der „Departure Lounge“ noch einmal duschen.
Somit können wir in Ruhe unsere Sachen packen und noch ein paar Stunden am Clubpool verbringen. Auf dem Weg zum letzten Abendessen an der Sunset-Bar gehen wir noch mal schnell in zwei andere Pools.
Hier noch ein paar Impressionen aus dem Hotel:
DrachenbrückeFontänenpoolHauptpool
Einen schöneren Platz zum Abendessen als hier am Strand können wir uns nicht vorstellen.
Strand (Norden)Strand (Süden)Meeresfrüchte-TapasSunset BarDer Sonnenuntergang dazu
Garuda hat sich noch einen kleinen Scherz erlaubt:
Garude Abfluginformation
Alle Flüge ab Bali wurden an diesem Tag mit dem Status „Flight Disrupted“ angezeigt. Es gibt zwar schlechtere Orte auf dieser Welt (reden wir nicht gleich über die USA), an denen man festsitzen kann, aber wir waren ganz froh, dass der Flug doch planmäßig durchgeführt wurde.
Das konnte Vinent sich nicht entgehen lassen
Garuda ist eine 5-Star-Airline, Lufthansa möchte es gerne werden. Soweit wir es nach einem Flug beurteilen können, kann der Weg dahin nicht mehr sehr weit sein. Allerdings stellt sich die Frage, ob sich die Lufthansa in die richtige Richtung bewegt, aber das ist ein anderes Thema.
Uns war vorher klar, dass es nicht sehr erholsam werden würde. Abflug 23:30 Uhr Ortszeit, Flugzeit 5 Stunden, Zeitverschiebung 3 Stunden. Zu Beginn des Fluges gab es einen warmen Snack, aber den haben Vincent und Babette schon verschlafen. Der Service war nach eineinviertel Stunden beendet, dann war „Nachtruhe“ – für eineinhalb Stunden. Anschließend wurde das Frühstück serviert.
Flug Denpasar-MelbourneSonnenaufgang unter den Wolken
Durch die überpünktliche Ankunft und die reibungslose Einreise waren wir schon um kurz nach acht fertig, den Mietwagen hatten wir aber erst für 09:30 Uhr bestellt (um bei der Abreise nicht zu früh am Flughafen sein bzw. nicht noch einen Tag bezahlen zu müssen). Außerdem war unsere Unterkunft erst ab 11:30 Uhr bezugsfertig.
Wir haben also erst etwas Zeit am Flughafen vertrödelt und haben dann noch auf dem Weg in die Stadt Lebensmittel eingekauft.
Nach der Club Suite auf Bali konnte unser Apartment im 17. Stockwerk eines Hochhauses in Southbank natürlich keinen Blumentopf mehr gewinnen. Die Sauberkeit war gerade noch ok, die Küchenausstattung sehr dürftig. Dafür in recht guter Lage, ca. 15 Gehminuten zur Innenstadt.
Allerdings haben uns die drei zusätzlichen Stunden Zeitverschiebung ziemlich aus der Bahn geworfen. Auch Vincent, der schon viele Fernreisen gemacht hat und eigentlich abends immer gut einschläft, hatte seine Probleme damit und auch damit, morgens wieder wach zu werden. Am Montag passiert daher nicht mehr viel. Am späten Nachmittag kommt Babettes Schwester Charlie vorbei. Während der Lammbraten im Ofen schmort, gehen wir ein wenig in der Gegend spazieren.
Auch am Dienstag dauert es eine Weile, bis wir wach sind, gefrühstückt haben und schon um 15:30 Uhr startklar sind. Nach einer Fahrt auf das Eureka Skydeck (88. Etage) gehen wir noch ein wenig durch die Stadt. Abends treffen wir uns mit Charlie und gehen zur Abwechslung mal griechisch essen.
CBD MelbourneFlinders Street Station und……Tennisanlage in der Miniaturansicht
Spät abends bekommt Vincent dann Magenprobleme. Die ganze Nacht über hat er Durchfall und Brechreiz. So wird das natürlich wieder nichts mit einer Eingewöhnung an die Ortszeit.
Den Mittwoch verbringen wir daher mit unserem kranken Kind komplett zu Hause. Glücklicherweise geht es ihm ab dem Nachmittag wieder besser, denn wir müssen auf jeden Fall morgen aus dem Appartment raus und unsere nächste Unterkunft ist vier Autostunden von Melbourne entfernt.
Charlie kommt zum Abendessen und gibt Babette und mir später die Möglichkeit, zumindest mal einen kleinen Spaziergang zu machen. Dieser führt uns zum Crown Casino, wo wir uns aber aufs Zuschauen beschränken.
(Mir ist selbst aufgefallen, dass ich in den letzten Beiträgen ein wenig inkonsistent bei den Erzähl-Zeiten gewesen bin, aber diese Blog nimmt so schon ziemlich viel Zeit in Anspruch. Ein gründlicheres Aus- und Nacharbeiten es ist mir daher nicht möglich. Immerhin habe ich hiermit den Rückstand aufgeholt.)
Schon bemerkt? Die Serie „Einfach schräg“ wird auch fortgesetzt. Nummer 5 befasst sich mit den „Strandkünstlern von Bali“.
Land und Leute
Am Tag 4 haben wir uns aufgemacht, ein wenig mehr von der Insel zu sehen. Dazu gibt es eine komfortable und günstige Möglichkeit: Man kann nicht nur Touren buchen, sondern auch für 50 US$ pro Tag ein klimatisiertes Auto mit englisch sprechendem Fahrer. Das Programm bestimmt man selbst bzw. spricht es mit dem Fahrer ab. Er hat eine Liste mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten dabei, ist aber auch zu spontanen Aktionen bereit.
Eigentlich wollten wir uns die südliche Halbinsel Bukit vorgenommen. Aber bereits nach dem ersten Stop am Uluwatu-Tempel (nicht besonders aufregend, aber spektakuläre Lage hoch über dem Meer) war uns so heiß, dass wir beschlossen haben, den nächsten Park auszulassen und uns lieber ein wenig nach Norden in Richtung Inselmitte fahren zu lassen. Das war zwar nicht ganz so schnell wie gedacht, da die Straßen insgesamt sehr voll sind, aber nach eineinhalb Stunden sind wir an Reisfeldern und einem Wasserfall in der Nähe von Ubud angekommen.
Am Uluwatu-TempelEine von vielen Götterstatuen in Bali. Aber welcher war das doch gleich?Dschungelfeeling
Nach einem kurzen Stop dort hat uns unser Fahrer auf meinen Wunsch zu einem kleinen Restaurant gefahren, in dem es „Babi Guling“ gibt. Babi Guling ist die balinesische Spanferkel-Variante. Die Portion war zwar überschaubar, aber für das Mittagessen ganz lecker. Für Vincent gab es das nur leicht gewürzte „Baby Special“, für uns natürlich mit Bumbu Bali…
Der Ort ist auch bekannt für seine Holzschnitzarbeiten. Was das bedeutet, muss man aber mal mit eigenen Augen sehen. Wir sind nach dem Essen „mal kurz“ in einen Laden auf der anderen Straßenseite gegangen. Ich glaube, der Aufenthalt hat weit über eine Stunde gedauert. Wir haben dann nicht nur den Laden angesehen, sondern sind mit dem Besitzer auch in die Werkstatt und in sein Lager gegangen.
Die Vielzahl der angebotenen Kunstwerke war unglaublich und sie lassen sich mit der Kamera nicht annähernd einfangen.
Ein kleiner Ausschnitt aus der AusstellungHolzschnitzereiDas wird vielleicht mal ein Tisch.
Der Pfau wird aus einem Baumstumpf mit kompletter Wurzel herausgearbeitet. Wen es interessiert: Wenn es fertig ist, liegt der Preis bei ca. 5000 Euro.
Pfau
Neben den reinen Schnitzereien werden dort auch Tische und andere Möbel hergestellt. Da der Besitzer betont hat, dass er in alle Welt versendet, kam mir natürlich die Idee, dass man sich ja auch etwas größeres aussuchen könnte. Vielleicht kein Pfau, aber ein Couchtisch. Diese Holzplatte hat mich sofort „angesprungen“ und im Lager habe ich direkt ein passendes Unterteil (noch im Rohzustand) gefunden.
TischplatteUnterteil
Mal sehen, ob nach dem Urlaub noch Geld dafür übrig ist. Wenn wir noch ein wenig handeln und er vielleicht noch einen günstigeren Spediteur findet, könnten wir am Ende mit 1000 Euro auskommen. Für ein originelles Unikat liegt das doch noch im Rahmen.
Der nächste Stop war dann eine Kaffeeplantage (man könnte auch sagen „Touristenplantage“), auf dem auch der Kopi Luwak hergestellt wird, eine Kaffeesorte, bei der Kaffeebohnen verwendet werden, die vorher durch den Magen (und Darm) einer bestimmten Schleichkatzenart (Musang) gegangen sind. Wir haben den Kaffee gekostet, aber ich muss sagen, dass ich mein Geld lieber für einen Tisch ausgebe.
Vincent röstet Kaffee
Abends wollten wir zum Essen eigentlich wieder an den Strand gehen, aber kurz nach unserer Rückkehr ins Hotel fing es an zu regnen (dafür, dass eigentlich Regenzeit war, sind wir insgesamt noch gut davon gekommen), dazu hat es ringsum immer wieder geblitzt und gedonnert. Wir sind daher ins Restaurant am Hotelpool gegangen, was auch sehr schön war.
Bereits am ersten Tag (nach der Anreise) haben wir an einem kleinen Kochkurs teilgenommen, der zwar kostenlos war, dafür aber eher eine Vorführung mit anschließender Verkostung war. Wir haben aber schon mal gelernt, wie man Bumbu Bali herstellt, die wichtigste Gewürzmischung in der einheimischen Küche. Außerdem gab es balinesische Beef-Satays, Hühner-Kokosnuss-Salat und poschierte Bananen in Kokosnuss-Milch.
Am Freitag dann stand der große Kochkurs auf dem Programm. Wir mussten für unsere Verhältnisse richtig früh aufstehen (06:30 Uhr), um um 8 Uhr mit dem Koch zum Fischmarkt fahren zu können. Dort haben wir Fisch, Garnelen und Tintenfisch gekauft. Der Fischmarkt von Jimbaran ist einer der bedeutendsten im ganzen Land, auch wenn die Verhältnisse nicht ganz denen entsprechen, die wir so gewöhnt sind.
Fischerboote in JimbaranAuf dem FischmarktAuf dem FischmarktAuf dem Fischmarkt
Am Mittag haben wir uns dann wieder getroffen, um balinesische Krebssuppe, Tintenfischsalat, Garnelen in Bananenblättern und gegrillten Snapper zu kochen. Dana, der Koch, hat dazu noch zwei Langusten ausgegeben.
In der KücheKrebssuppe
Die ganzen Rezepte haben wir auch bekommen. Anmeldungen zum Probeessen sind ab sofort möglich (die 130 Euro für den Kurs sollen ja nachhaltig investiert sein), allerdings müssen wir nach unserer Rückkehr erst mal schauen, ob wir zumindest die wichtigsten Zutaten in Deutschland auftreiben können.
Tintenfischsalat und Garnelen im BananenblattLanguste und White Snapper
Nachdem wir schon an den beiden Abenden zuvor und am Mittag Meeresfrüchte gegessen hatten, haben wir es an diesem Abend bei einer kleinen Mahlzeit an der hoteleigenen Strandbar belassen.
Der berühmte Sonnenuntergang von Bali (im Winter am südlichen Ende des Strands nicht über dem Meer)Abendliche Stimmung im HotelSunset Beach Bar & Grill