Hausboot

Hinweis: Leider gab es ein paar Probleme mit den Fotos. Ab jetzt sollten alle Fotos, auch die aus den ersten Tagen, beim Anklicken in groß anzusehen sein. Wenn es noch irgendwelche Probleme gibt, bitte ich um Mitteilung.


Was für eine Nacht in unserem Hausboot…
Um zwanzig vor zwölf legt neben uns ein anderes Hausboot mit jungen Leuten an, die lautstark anfangen, ihre Sachen vom Boot zu räumen. Dabei springen sie auch auf unser Boot, was dementsprechend schaukelt. Wir waren gerade eingeschlafen und sind natürlich alle wieder wach. Erst nachdem sie um Mitternacht ein Geburtstagsständchen gegrölt haben, ist der Spuk wieder vorbei.
Vincent hatte schon vier Mückenstiche, um viertel nach zwölf dann der nächste Mückenalarm. Also schnell den Insektenschröter scharf gemacht und festgestellt, dass das Teil einen Kurzschluss hat und nicht funktioniert. Um ein Uhr die nächste Mücke. Um zwei Uhr – Sch… drauf, weiterschlafen…

Die Einweisung am nächsten Morgen zieht sich ein wenig, erst Video schauen, dann Test für das „Temporary Certificate of Competence“, dann eine kurze Probefahrt.

Das Revier in der Lagune von Knysna ist nicht sehr groß, eine komplette Runde schafft man in ca. 2 Stunden. Es wird geteilt durch eine Eisenbahnbrücke, die so niedrig ist, dass sie nur bei Ebbe (+/- 90 Minuten) befahren werden darf. Da auch nicht bei Nacht gefahren werden darf, gibt es in dieser Woche nur morgens jeweils ein Zeitfenster dafür.  Am Mittwoch ist das bereits vorbei, also bleibt uns nur die südliche Hälfte. Der Plan, den wir auch mit dem Vercharterer so abgesprochen haben, war also: Erste Nacht in der Südhälfte übernachten, am nächsten Morgen früh ggf. im Hafen vorbeikommen und noch mal Wasser usw. nachfüllen, dann unter der Brücke durchfahren, die nächste Nacht im Norden verbringen und am letzten Tag morgens früh wieder unter der Brücke durch und spätestens um 09:30 Uhr das Boot wieder abgeben.

Der erste Teil funktionierte auch ganz gut. Wir sind so weit wie erlaubt an die „Knysna Heads“, die Felsöffnung, die die Lagune vom Meer trennt, herangefahren und haben dann an einer der dem Vercharterer gehörenden Bojen festgemacht.

Knysna Heads
Liegeplatz

Das war um 12 Uhr.
Was nun?
Halten wir das bis zum nächsten Tag aus? Wann will Vincent etwas anderes machen?

Es klappt aber ganz gut. Babette kann etwas Schlaf nachholen, ich kann am Blog schreiben, Vincent beschäftigt sich auch gut mit sich selbst. Zwischendurch spielen wir „Mensch Ärgere Dich Nicht“ oder testen das Sonnendeck. Nebenbei lief noch ein Voralarm für den Rettungshundezug, den ich dann per Whatsapp koordinieren konnte (zu einem Einsatz ist es nicht gekommen, da die vermisste Person vorher gefunden wurde).
Am Nachmittag behauptet das Thermometer an meiner Armbanduhr, dass das Wasser 24° warm ist. So richtig glaube ich das nicht und Babette noch viel weniger, aber ich schwimme dann mal eine Runde um das Boot.
Proviant haben wir genug dabei und am Abend grillen wir.
Das Wetter verschlechtert sich und irgendwann fängt es an zu regnen. Zeit für uns, ins Bett zu gehen. Die Nacht stürmt und regnet es reichlich. Immerhin gut für die Natur, denn in der Gegend hat es schon lange nicht geregnet. Warum nicht dann, wenn wir mit dem Boot unterwegs sind?

Knysna bei Nacht

Unsere  Wecker haben wir uns auf 7 Uhr gestellt, aber Vincent war schon kurz vorher wach.  Irgendwann denke ich mir, dass hier etwas nicht stimmt.

Wie erwartet dauert es drei Stunden, bis die Flut unser Boot so weit angehoben hat, dass es sich wieder frei bewegt. In der Zwischenzeit haben wir eine kleine Wattwanderung rund um unser Boot gemacht. Wir warten noch eine gute Stunde, bevor wir so viel Wasser unter dem Propeller hatten, dass wir uns getraut haben, den Motor zu starten. Das war dann um kurz vor zwölf.

Die Fahrt in den Norden hatte sich damit auch erübrigt und wir sind nur noch zurück in den Hafen gefahren, um dort die letzte Nacht zu verbringen.

Nachmittags sind wir dann zu einem Weingut in der Nähe von Plettenberg Bay gefahren, bei dem wir vor vier Jahren schon einmal waren. In sehr schöner Umgebung gibt es Tapas-ähnliche Gerichte.