Schon bemerkt? Die Serie „Einfach schräg“ wird auch fortgesetzt. Nummer 5 befasst sich mit den „Strandkünstlern von Bali“.
Land und Leute
Am Tag 4 haben wir uns aufgemacht, ein wenig mehr von der Insel zu sehen. Dazu gibt es eine komfortable und günstige Möglichkeit: Man kann nicht nur Touren buchen, sondern auch für 50 US$ pro Tag ein klimatisiertes Auto mit englisch sprechendem Fahrer. Das Programm bestimmt man selbst bzw. spricht es mit dem Fahrer ab. Er hat eine Liste mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten dabei, ist aber auch zu spontanen Aktionen bereit.
Eigentlich wollten wir uns die südliche Halbinsel Bukit vorgenommen. Aber bereits nach dem ersten Stop am Uluwatu-Tempel (nicht besonders aufregend, aber spektakuläre Lage hoch über dem Meer) war uns so heiß, dass wir beschlossen haben, den nächsten Park auszulassen und uns lieber ein wenig nach Norden in Richtung Inselmitte fahren zu lassen. Das war zwar nicht ganz so schnell wie gedacht, da die Straßen insgesamt sehr voll sind, aber nach eineinhalb Stunden sind wir an Reisfeldern und einem Wasserfall in der Nähe von Ubud angekommen.



Nach einem kurzen Stop dort hat uns unser Fahrer auf meinen Wunsch zu einem kleinen Restaurant gefahren, in dem es „Babi Guling“ gibt. Babi Guling ist die balinesische Spanferkel-Variante. Die Portion war zwar überschaubar, aber für das Mittagessen ganz lecker. Für Vincent gab es das nur leicht gewürzte „Baby Special“, für uns natürlich mit Bumbu Bali…
Der Ort ist auch bekannt für seine Holzschnitzarbeiten. Was das bedeutet, muss man aber mal mit eigenen Augen sehen. Wir sind nach dem Essen „mal kurz“ in einen Laden auf der anderen Straßenseite gegangen. Ich glaube, der Aufenthalt hat weit über eine Stunde gedauert. Wir haben dann nicht nur den Laden angesehen, sondern sind mit dem Besitzer auch in die Werkstatt und in sein Lager gegangen.
Die Vielzahl der angebotenen Kunstwerke war unglaublich und sie lassen sich mit der Kamera nicht annähernd einfangen.



Der Pfau wird aus einem Baumstumpf mit kompletter Wurzel herausgearbeitet. Wen es interessiert: Wenn es fertig ist, liegt der Preis bei ca. 5000 Euro.

Neben den reinen Schnitzereien werden dort auch Tische und andere Möbel hergestellt. Da der Besitzer betont hat, dass er in alle Welt versendet, kam mir natürlich die Idee, dass man sich ja auch etwas größeres aussuchen könnte. Vielleicht kein Pfau, aber ein Couchtisch. Diese Holzplatte hat mich sofort „angesprungen“ und im Lager habe ich direkt ein passendes Unterteil (noch im Rohzustand) gefunden.


Mal sehen, ob nach dem Urlaub noch Geld dafür übrig ist. Wenn wir noch ein wenig handeln und er vielleicht noch einen günstigeren Spediteur findet, könnten wir am Ende mit 1000 Euro auskommen. Für ein originelles Unikat liegt das doch noch im Rahmen.
Der nächste Stop war dann eine Kaffeeplantage (man könnte auch sagen „Touristenplantage“), auf dem auch der Kopi Luwak hergestellt wird, eine Kaffeesorte, bei der Kaffeebohnen verwendet werden, die vorher durch den Magen (und Darm) einer bestimmten Schleichkatzenart (Musang) gegangen sind. Wir haben den Kaffee gekostet, aber ich muss sagen, dass ich mein Geld lieber für einen Tisch ausgebe.

Abends wollten wir zum Essen eigentlich wieder an den Strand gehen, aber kurz nach unserer Rückkehr ins Hotel fing es an zu regnen (dafür, dass eigentlich Regenzeit war, sind wir insgesamt noch gut davon gekommen), dazu hat es ringsum immer wieder geblitzt und gedonnert. Wir sind daher ins Restaurant am Hotelpool gegangen, was auch sehr schön war.